Ausbildung

Ausbildung zum analytischen Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten

Beschreibung: D:Anna Freud InstitutBilderLOW_DSC2324.jpgPädagogen, Sozialpädagogen, Absolventen des Studiums "Soziale Arbeit", Dipl. Psychologen und Ärzte können sich am Institut für analytische Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie in Frankfurt berufsbegleitend zum analytischen Kinder-und Jugendlichenpsychotherapeuten weiterbilden lassen.

Die Ausbildung ist so aufgebaut, dass sie den Grundanforderungen der Ständigen Konferenz der Ausbildungsstätten für analytische Kinder-und Jugendlichen-Psychotherapie in der Bundesrepublik Deutschland sowie den Anforderungen des Psychotherapeutengesetzes entspricht. Eine einjährige psychoanalytische Säuglingsbeobachtung ist curricular in die Ausbildung implementiert. Das Institut bietet eine integrierte Ausbildung in den psychoanalytisch begründeten Verfahren (analytische und tiefenpsychologisch fundierte Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie).

Auf diese Weise erwerben die Teilnehmer mit dem Abschluss der Ausbildung die Approbation in zwei Verfahren und sind dann berechtigt, innerhalb der Gesetzlichen Krankenversicherung sowohl analytische als auch tiefenpsychologisch fundierte Behandlungen auszuüben und abzurechnen

Was ist analytische Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie?

Beschreibung: D:Anna Freud InstitutBilderLOW_DSC2301.jpgDas psychoanalytische Krankheitsverständnis geht davon aus, dass psychisch bedingte Verhaltensauffälligkeiten, Symptome, Störungen und psychosomatische Erkrankungen Ausdruck ungelöster und abgewehrter schmerzlicher Erfahrungen und Konflikte sind. Es sind Zeichen von seelischer Not und zugleich Versuche der Selbstheilung, die jedoch langfristig zu erheblichen psychischen Problemen führen und die weitere Entwicklung hemmen. Diese Konflikte sind unbewusst. Im  analytischen Behandlungsprozess richtet das Kind oder der Jugendliche seine unbewussten Konflikte, belastenden Gefühle, Gedanken und Phantasien auf den Therapeuten. Abhängig vom jeweiligen individuellen Entwicklungsstand wird sich dies bei einem Kind eher im Spiel oder beim Malen und bei einem Jugendlichen eher im Gespräch entfalten. Für den Therapeuten gilt es, sich den individuellen Kommunikationsmöglichkeiten anzupassen und einfühlsam die unbewussten affektiven Bedeutungen der Spiele, Handlungen und Erzählungen des Kindes oder des Jugendlichen aufzugreifen, zu verstehen, in Worte zu fassen, zu beschreiben und zu interpretieren.

Das Kind oder der Jugendliche kann dadurch vergangene Erfahrungen, gegenwärtige Konflikte, Wünsche, Ängste, Aggressionen sowie Widerstände und Abwehrstrategien in der Beziehung zum Therapeuten erleben. So lernen beide, die sich äußernden Gefühle und Vorstellungen in einen Zusammenhang mit den Problemen und Symptomen zu bringen und darüber deren Ursachen, die bisher unbewusst waren, zu verstehen. Auf diese Weise kann das Kind oder der Jugendliche allmählich angstfreier und flexibler mit seinen emotionalen Konflikten umgehen und ichgerechtere Konfliktlösungen in der Beziehung zum Therapeuten für sich erproben und entwickeln.

Die Hemmung kann so aufgelöst werden und die Entwicklung kann wieder voranschreiten.
Da das psychoanalytische Verstehen in hohem Maße von der Person des Therapeuten abhängt, sind die Anforderungen der Ausbildung zum analytischen Therapeuten seit jeher hoch. Der analytische Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeut braucht ein großes Maß an Vertrautheit mit den ursprünglichen menschlichen Gefühlen, Konflikten und Abwehrstrategien. Da das seelische Geschehen des gestörten oder kranken Kindes bzw. Jugendlichen den Behandler unausweichlich auch mit dessen eigenen Kindheitskonflikten und Entwicklungskrisen konfrontiert, ist die bestmögliche Kenntnis der eigenen Persönlichkeit und die Verringerung eigener störender Konfliktbereitschaften unabdingbare Voraussetzung. Aus diesen Gründen ist das Kernstück der Ausbildung eine intensive Selbsterfahrung (Lehranalyse). 

Arbeitsfelder

Der  Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeut behandelt Kinder und Jugendliche mit psychischen und psychosomatischen  Erkrankungen. Dies geschieht in der Regel freiberuflich in der eigenen Praxis im Rahmen der kassenärztlichen Versorgung oder auch in Beratungsstellen, Kliniken und dgl.

Weitere Arbeitsfelder sind:

  • Diagnostik in der institutsinternen Ambulanz
  • Beratung und Supervision in Kliniken, Kindergärten, Jugendämtern, Schulen, Familienhilfe u.ä.
  • Fortbildung von medizinischen, psychologischen und pädagogischen Fachkräften
  • Dozententätigkeit an Universitäten und Fachhochschulen und in der Ausbildung von Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten
  • Gutachtertätigkeit für das  Familiengericht oder Jugendamt (z.B. bei Fragen der Erziehungsfähigkeit von Eltern, bei Vernachlässigung, sexuellem Missbrauch und Gewalt)
  • Mitarbeit bei Forschungsprojekten und Studien

Die Ausbildung im Institut

Beschreibung: D:Anna Freud InstitutBilderLOW_DSC2285.jpgDas Institut ist 1972 als Verein gegründet worden. Seine Aufgaben liegen vor allem in der staatlich anerkannten qualifizierten Ausbildung von analytischen Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten. Ein Großteil der in Frankfurt und Umgebung arbeitenden analytischen Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten ist hier ausgebildet worden.

Neben der Ausbildung engagiert sich das Institut in der Fortbildung von medizinischen, psychologischen und pädagogischen Fachkräften und in der psychoanalytischen Forschung. Dabei arbeitet es  mit anderen Instituten, wie z.B.  dem Sigmund-Freud-Institut, dem Frankfurter Psychoanalytischen Institut, sowie der Fachhochschule Frankfurt am Main und der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität zusammen.

Das Institut verfügt außerdem über eine von der kassenärztlichen Vereinigung ermächtigte, gut frequentierte, psychotherapeutische Ambulanz für Babys, Kinder, Jugendliche und deren Eltern. Hier  werden  Diagnostik, Beratung, Kurzzeit- und Langzeit-Psychotherapie und Vermittlung von Therapieplätzen im Rhein-Main Gebiet angeboten. In der Ambulanz arbeiten erfahrene analytische Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten und Ausbildungskandidaten. So werden Kandidaten im Institut mit einer Vielzahl unterschiedlicher Störungen und Krankheitsbilder vertraut gemacht, erlernen psychoanalytische Erstdiagnostik  und führen ihre Ausbildungsbehandlungen unter Supervision durch.

Trotz seines reichen Erfahrungsschatzes und der vielfältigen Arbeitstätigkeiten ist das Institut überschaubar und kein anonymes Ausbildungsunternehmen. Man kennt sich untereinander. Ausbildungskandidaten in unterschiedlichen Phasen ihrer Ausbildung können sich gegenseitig unterstützen.
Die Kandidaten wählen aus ihren Reihen 2-3 Vertreter, die an den Sitzungen der Gremien von  Ausbildungs- und  Ambulanzausschuss teilnehmen. Hier können sie  Fragen, Probleme, Kritik etc., die sich aus der Ausbildung ergeben, einbringen und ihre Einschätzung zu anstehenden Diskussionspunkten äußern.
Darüber hinaus gibt es zwei vom Institut ernannte Mentoren, an die sich Kandidaten bei Schwierigkeiten während ihrer Ausbildung vertrauensvoll wenden können.

Beschreibung: D:Anna Freud InstitutBilderLOW_DSC2315.jpgStudienberatung:
Für konkrete Fragen besteht die Möglichkeit einer individuellen Studienberatung nach telefonischer Vereinbarung

Telefon: (069) 72 14 45

Ausbildungsausschuss:
Anne Schäfers (Vorsitzende/Leitung)
Julia Zotter-Jacobi (stellvertretende Leitung)
Iris Nikulka
Brigitte Kordts-Szustak
Nicole Lotz
Bettina Richter